Der Krieger- und Soldatenbund Grafschaft Hoya
Nach der Reichsgründung 1871 und dem Krieg 1870/71 gründeten sich überall – auch in den damaligen Kreisen Hoya und Syke, Kriegervereine, für deren Mitglieder Vaterland und Kaiserreich verehrungswürdige Begriffe waren, die wir heute nicht mehr nachvollziehen können.
Gedenktage von Langensalza und Kaisers Geburtstag waren Staatsfeiertage.
Das Deutsche Reich ging nach den Worten seines Kaisers „Wilhelm II“ , herrlichen Zeiten entgegen und das Volk glaubt ihm, wie es später auch Hitler geglaubt hat.
Kriegervereine zum Ende des letzten Jahrhunderts waren von Kameradschaft und Hilfe für diejenigen, die in Not geraten waren und Unterstützung der Witwen und Waisen des damaligen Krieges, denn die Sozialversicherung, die heute ein dichtes Netz von Hilfe und Fürsorge für alle Bevölkerungsschichten darstellt, gab es damals noch nicht.
Die Kriegervereine waren autonom, hatten aber in kleineren Rahmen Kontakt untereinander.
Nach dem verlorenen 2. Weltkrieg rückten die einzelnen Kriegervereine, die sich z.T. schon Kriegerkameradschaften nannten und z.T. dem Kyffhäuserbund beigetreten waren, näher zusammen.
Auf Initiative des Vorsitzenden der Kriegerkameradschaft Syke, Johann Hoberg und seines Schriftführers Johann Biesewig trafen sich am 18.01.1967 in Wessels Hotel in Syke 42 Vorstandsmitglieder aus den Kameradschaften Syke, Beckeln, Martfeld, Harpstedt, Twistringen, Leerßen und Süstedt sowie der Kyffhäuserkameradschaft Henstedt, Bücken, Syke, Heiligenfelde, Barrien, Seckenhausen und Uenzen zu einer ersten Besprechung.
Als Ergebnis fand a 26.02.1967 in Wessels Hotel in Syke die Gründungsversammlung des Kreisverbandes der Kriegerkameradschaften und Kyffhäuserkameradschaften des Kreises Grafschaft Hoja statt. 54 Teilnehmer aus den Kameradschaften Syke, Beckeln, Graue, Leerßen, Schwarme, Martfeld, Wachendorf, Twistringen, Gr. Ippener, Wechhold und Homfeld sowie der Kyffhäuserkameradschaften Bücken, Schweringen, Heiligenfelde, Barrien und Seckenhausen nahmen daran teil.
Unter Vorsitz des Kameradschaftsvorsitzenden Johann Hoberg aus Syke wurde Friedrich Twele aus Martfeld zum Verbandsvorsitzenden gewählt, zu seinen Stellvertreter wurde Johann Hoberg aus Syke sowie Friedrich Niemann aus Schwarme.
Geschäftsführer wurde Johann Biesewig aus Syke, sein Stellvertreter wurde Johann Bruns aus Twistringen und Organisationsleiter Adam Uibel aus Syke.
Der Verband gab sich den Namen „Kreiskriegerbund Grafschaft Hoya und Amt Thedinghausen“. In der außerordentlichen Generalversammlung am 10. Mai 1067 wurden die Richtlinien für die Arbeit des Verbandes festgelegt:
Ausrichtung eines Kreisverbandsfestes, die Schießbedingungen und Schießauszeichnungen.
Diese Richtlinien sind in den nächsten Besprechungen dann weiter ausgearbeitet und in einzelnen Punkten immer wieder bis heute ergänzt worden.
Das erste Verbandsfest fand am 4.August 1968 in Twistringen statt.
Werner Holzmann aus Syke war der erste Verbandskönig.
Die erste Goldene Ehrennadel des Verbandes wurde Johann Hoberg aus Syke als Anerkennung seiner Verdienste um das Zustandekommen des Verbandes verliehen. Er hatte nach der umfangreichen Arbeit sein Amt als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung gestellt. An seiner Stelle trat Willi Wehrenberg, Vorsitzender der Kameradschaft Beckeln.
Die Tätigkeiten des Verbandes betrafen damals nicht nur die Schießwettbewerbe. Es wurden Militärkonzerte veranstaltet, wobei die Lebenshilfe und das Rote Kreuz Nutznießer der Überschüsse aus den Einnahmen waren.
Ärger gab es Ende 1968 mit dem Kyffhäuserbund. Wegen Nichtzahlung von festgesetzten Beiträgen erfolgte der Ausschuß der Kameradschaften aus dem Kreisverband.
Zum Kreisverband gehörten im Januar 1969 folgende Kameradschaften:
Beckeln, Gr. Ippener, Harpstedt, Hoyerhagen, Leerßen, Martfeld, Schwarme, Süstedt, Syke, Twistringen und Wachendorf.
1969 traten Colnrade und Felde bei, Hoya und Wechhold 1970, Eystrup und Homfeld 1971 wobei Homfeld später wieder austrat.
Mit Bücken ging es mal hin, mal her, bis die Kameradschaft 1975 auch endlich Mitglied wurde.
Die Schießwettbewerbe standen im Vordergrund der Verbandsarbeit, wobei eine genaue Schießordnung festgelegt wurde, welche Spangen und Nadeln zu welchen Bedingungen errungen werden konnten. Festgelegt wurde auch die Ränge der Mandatsträger.
Beziehungen zur Bundeswehr wurden aufgenommen und gepflegt. Es fanden gemeinsame Veranstaltungen, Theaterbesuche, Ausflüge usw. statt.
Versicherungsfragen tauchten auf, auch diese wurden gelöst, wobei es dann später, im Jahre 1987, mit dem derzeitigen Versicherer, der Allianz zum Eklat kam und die Versicherung gewechselt wurde. Die neue Versicherung wurde die VGH die uns nun den Optimalen notwendigen Versicherungsschutz bietet.
1972 wurde der Titel des Verbandes geändert in „Kreiskriegerbund Grafschaft Hoya“. Das „Amt Thedinghausen“ wurde gestrichen. Dieses war letzlich ein Ergebnis der durchgeführten Gebietsreform.
1972 trat auch eine neu erarbeitete Schießordnung in Kraft.
Im Januar 1975 erfolgte nochmals eine Umbenennung des Verbandes in „Kreis – Krieger – und Soldatenbund Grafschaft Hoya e.V.“.
Die Schießwettbewerbe erfreuten sich nach wie vor einer ebenso großen Beliebtheit wie die Verbandsfeste durch all ihre Jahre.
1976 trat Friedrich Twele aus Krankheitsgründen als Verbandsvorsitzender zurück (er verstarb 1983). Willi Wehrenberg seit 1970 Stellvertretende Verbandsvorsitzende und langjähriger Vorsitzender der Kameradschaft Beckeln trat an seine Stelle.
In der Jahreshauptversammlung am 12 Dezember 1976 gab es außerdem wieder eine Änderung in der Benennung des Verbandes. Nunmehr hieß er „Krieger - und Soldatenbund Grafschaft Hoya e.V.“.
Nach dem Tod von Johann Biesewig wurde Heinrich Krentzel 1978 Geschäftsführer des Verbandes.
In den Jahren 1977 – 1979 bildeten sich die ersten Frauengruppen.
Colnrade machte 1977 den Anfang,Hoya folgte 1978 und Leerßen 1979. Im Jahr 1991 hatte der Kreisverband 8 Frauengruppen. Dazugekommen wahren Harpstedt, Syke, Twistringen und Süstedt. Anfangs wurde es den Frauen ziemlich schwer gemacht, zuerst durften sie am Mannschaftsschießen teilnehmen, dann gab es den ersten eigenen Pokal. Der erste Schießsportleiter Reiner Möller aus Colnrade setzte sich dafür ein, das die Frauen auch auf die anderen Pokale mit schießen durften.
Bei der Vorstandswahl 1982 legte Willi Wehrenberg sein Amt als Verbandsvorsitzender nieder, sein Nachfolger wurde der Vorsitzende der Kameradschaft Twistringen, Walter Kaps, der schon seit 1973 dem Verbandsvorstand als Schießsportleiter angehörte und große Erfahrungen mitbrachte.
Willi Wehrenberg wurde Ehrenvorsitzender, er verstarb im September 1991 und wurde unter großer Beteiligung und Anteilnahme der Kameradschaften zu Grabe getragen.
Seit vielen Jahren besteht eine Freundschaft des Verbandes mit dem Kreisverband der Soldatenkameradschaften Cuxhaven, zu denen Verbandsfesten immer eine Delegation des Kreisverbandes und der unseren Verbandsfest ausrichtenden Kameradschaft anreist, wie auch die Cuxhavener an unseren Verbandsfest teilnehmen, ebenso wie auch die Marinekameradschaft Cuxhaven und eine der Niederländer, die in Zeven stationiert sind. Verbindungen zu den Bundeswehreinheiten bestehen innerhalb der Kameradschaften, in deren Nähe Standorte sind.
Bei den Schießwartetagungen werden jeweils die schießtechnischen Probleme behandelt, sowohl für die Verbandsschießen als auch für das Bedingungsschießen.
In der Jahreshauptversammlung am 4.November 1985 wurde eine neue Satzung verabschiedet, die unter anderen die Trennung des Amtes Geschäftsführer in Kassenwart und Schriftführer festschreibt und erstmals eine Frauenreferentin und deren Stellvertreterin mit in den Vorstand gewählt wurden, wobei es Anfangs ziemlich Widerstand gegeben hatte.
Die Verbandsarbeit der nächsten Jahre wurde kontinuierlich weitergeführt. 1988 fand zum ersten mal wieder ein Größeres Tanzfest bei Puvogel in Ochtmannien statt, das guten Zuspruch fand und deshalb mit gleichem Erfolg 1990 Wiederholt wurde.
In der Jahreshauptversammlung am 7. November 1988 trat Walter Kaps wegen seines schlechter werdenden Gehörs als Verbandsvorsitzender zurück, er gibt als Ehrenvorsitzender noch manchen guten Rat und ist immer gerne gesehen im Kreise des Vorstandes.
Hans Brüggemann, seit 1984 Vorsitzender der Kameradschaft Leerßen, wurde neuer Verbandsvorsitzender, der übrige Vorstand blieb bis auf den neu gewählten Schießsportleiter im Amt.
Die Bestimmungen für den Schießsport verschärften sich immer mehr, es wird noch mehr „Sicherheit“ gefordert und eine gute Ausbildung der Verantwortlichen. In den Kameradschaften bestehen durchweg gute Schießmannschaften, jedoch fehlt es zum Teil an, nach den neusten Richtlinien ausgebildeten Schießwarten. Deshalb sah es Hans Brüggemann als eine seiner Wichtigsten Aufgaben, dass die Schießwarte nach den neusten Richtlinien ausgebildet werden. Die Vorbereitungen für einen eigenen Lehrgang zogen sich 2 Jahre hin, bis alle Fragen abgeklärt waren und der erste Lehrgang stattfinden konnte.
Mit Erich Harries
aus Martfeld und stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes, Albrecht Niehaus
aus Syke und Harmann Borgmann aus Schwarme wurden
qualifizierte Ausbilder für diesen Lehrgang gefunden, zu dem sich 20
Teilnehmer gemeldet hatten und der am 16.Februar 1991 mit sehr gutem Erfolg
abgeschlossen wurde. Alle Teilnehmer hatten die Prüfung bestanden.
Das 25 Jährige
Jubiläumsverbandsfest wurde 1992 in Syke gefeiert. Am 01.01.1997 ist die
Kameradschaft Heiligenloh unseren Verband beigetreten. Bei der
Jahreshauptversammlung im Januar 2000 wurde Dieter Fischer, von der
Kameradschaft Heiligenloh, zum Verbandsvorsitzenden gewählt. Im Januar
2004 übernahm dann Harry Hattermann, von der
Kameradschaft Felde den Verbandsvorsitz. Der Schützenverein Borwede ist
als Neues Mitglied in den Verband eingetreten. Durch das immer mehr
verschärfende Waffengesetz, war der Verband nun gezwungen, sich einem
anerkannten Verband unterzuordnen, oder selber die Anerkennung zu beantragen.
Der Verband entschied sich, selber die Anerkennung zu beantragen.
Viele Jahre zogen ins Land,
mit immer neuen Forderungen der Ämter in Köln und Oldenburg, ohne
dass der Verband die Anerkennung erreicht hatte. Der Verband beschloss dann
2012 sich einem anerkannten Verband anzuschließen. Zur Auswahl standen
der NWDSB oder der Kyffhäuserbund e.V. Aus Kostengründen beschloss
der Verband sich den Kyffhäuserbund e.V. anzuschließen.
Nachdem Harry Hattermann als Verbandsvorsitzender zurückgetreten
war, wurde am 06.08.2012 Helfried Wodtke, von der Kameradschaft Harpstedt, zum Verbandsvorsitzenden gewählt.
Die Kameradschaften Syke und Harpstedt wollten den Versicherungsbeitrag an den
Kyffhäuserbund e.V. nicht zahlen. Es entstand zwischen Verband und den
Kameradschaften Syke und Harpstedt ein Rechtsstreit,
der mit dem Satzungsgemäßen Austritt der beiden Kameradschaften ende 2012 endete.
Seit 01.01.2013 ist der
Verband nun Kooperatives Mitglied im Kyffhäuserbund e.V. Damit
erfüllt der Verband nun alle Bedingungen, die das Waffengesetz aufgestellt
hat.
Seit dem 01.01.2015 sind die
Schützenvereine Bockstedt und Ringmar unserem Verband beigetreten.
Bei der Generalversammlung die
am 11.01.2016 in Schwarme stattfand
ist Helfried Wodtke als Vorstandsvorsitzender zurück getreten, neuer
Vorsitzender wurde Günter Schindler aus der Kameradschaft Eystrup der bis
dahin Geschäftsführer war. Neue Geschäftsführerin wurde
Margarete Wehmeier aus der Kameradschaft Heiligenloh und
Stellvertreterin Carina Heuermann vom Schützenverein Ringmar. Zum
Kassenwart wurde Jörg Nobis aus der
Kameradschaft Twistringen und sein Stellvertreter Rainer Schnackenberg
aus der Kameradschaft Schwarme. Auch bei den Schießwarten gab es einen
Wechsel, hier ist Joachim Müller aus der Kameradschaft Beckeln
zurückgetreten, diesen Posten übernahm Volker Rühlmann
aus der Kameradschaft Schwarme.